Da die Schifffahrt zunehmend Biokraftstoffe nutzt, um strengere Emissionsvorschriften zu erfüllen, drängt CM Technologies (CMT) Reeder zu strengen Überwachungspraktiken, um die Risiken von Biodieselmischungen zu minimieren.
Diese Kraftstoffe gelten zwar als wichtiger Weg zur Dekarbonisierung, ihre chemische Zusammensetzung bringt jedoch neue betriebliche Herausforderungen mit sich.
„Der Trend zu Biokraftstoffen verändert die Strategien für Schiffskraftstoffe“, sagte David Fuhlbrügge, Co-Geschäftsführer von CMT. „Dieser Wandel erfordert jedoch auch mehr Sorgfalt. Betreiber müssen die Kraftstoffqualität aktiv überwachen, um Probleme zu vermeiden, die die Effizienz, Zuverlässigkeit und Konformität der Motoren beeinträchtigen könnten.“
Die Emissionsziele der IMO und die neuesten Kraftstoffnormen ISO 8217:2024 haben den Weg für einen höheren Biokraftstoffanteil in Schiffskraftstoffen geebnet, mit Mischungen von 10 % Biodiesel bis zu 100 % reinem FAME. Ohne entsprechende Kontrolle können Biokraftstoffe jedoch zu Kraftstoffinstabilität, Korrosion und mechanischem Verschleiß führen, was die Wartungskosten in die Höhe treibt und die Betriebsrisiken erhöht.
So hat beispielsweise die DNV-Forschung ergeben, dass die lösungsmittelartige Beschaffenheit von Biokraftstoffen Tankrückstände lösen und Filter und Abscheider verstopfen kann. Der höhere Säuregehalt in Biokraftstoffen birgt zudem das Risiko erhöhter Korrosion, weshalb eine Anpassung der Schmierung unerlässlich ist. Schmierstoffe mit höherer BN-Zahl (Basenzahl) werden benötigt, um Säuren zu neutralisieren und Komponenten vor übermäßigem Verschleiß zu schützen. Biokraftstoffe absorbieren zudem mehr Wasser, was mikrobielles Wachstum und Kraftstoffabbau fördert.
Die jüngste CIMAC-Empfehlung weist auch auf Bedenken hinsichtlich des hohen FAME-Gehalts (Fettsäuremethylester) hin, insbesondere im Hinblick auf die Kraftstoffstabilität und die Langzeitlagerung.
„Die Forschung hat die Notwendigkeit für Biokraftstoffnutzer unterstrichen, die Kraftstoff- und Motorleistung regelmäßig zu überwachen“, so Fuhlbrügge. „Biokraftstoffe bieten zwar Nachhaltigkeitsvorteile, können aber ohne die richtige Überwachung und Handhabung zu langfristigen Motorschäden, erheblichen Ausfallzeiten und Kosten führen. Schiffsmotoren, die für konventionelle Kraftstoffe ausgelegt sind, erfordern Betriebsanpassungen, um hohe Biokraftstoffkonzentrationen zu bewältigen, während Kraftstoffheiz- und -reinigungssysteme ebenfalls auf die Eigenschaften von Biokraftstoffen optimiert werden sollten.“
CMT verzeichnet ein starkes Interesse der Kreuzfahrtindustrie an seinen Testkits. Dies zeigt, dass die Branche diesen Kraftstoff bevorzugt, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
„Wenn an Bord verschiedene Kraftstoffe gemischt werden, steigt das Risiko von Kraftstoffinstabilität und Kompatibilitätsproblemen. Daher ist es wichtig, dass Schiffsmanager und Besatzungen diesen Kraftstoff regelmäßig testen und überwachen“, so Fuhlbrügge.
„Die geringe Energiedichte einiger Biokraftstoffe kann zudem bedeuten, dass mehr Kraftstoff benötigt wird, um die Reichweite zu erhalten. Dies wirkt sich sicherlich auf Bunkerstrategien und Beschaffungsplanung aus und macht Kompatibilitätstests beim Mischen von Biokraftstoffen mit konventionellen Kraftstoffen unerlässlich. Andernfalls könnten Inkonsistenzen bei Kraftstoff und Schmieröl übersehen werden, was zu unerwarteten Stornierungen von Kreuzfahrten führen könnte.“
Angesichts der Variabilität der Rohstoffe und der unterschiedlichen Mischmethoden empfiehlt CMT Reedern die Implementierung strenger Testprotokolle für Viskosität, Stabilität und Wassergehaltsanalyse. Diese Prüfungen helfen, Biokraftstoffchargen vor der Verwendung zu validieren und unerwartete Leistungsprobleme zu vermeiden.
„Angesichts der zunehmenden Verschärfung der Kraftstoffnormen und der zunehmenden Verbreitung alternativer Kraftstoffe müssen Reeder eine systematische Kraftstoffüberwachung einführen, um die Zuverlässigkeit der Motoren und die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten“, so Fuhlbrügge.
Das von CMT empfohlene Prüfverfahren umfasst eine umfassende Kraftstoffanalyse, regelmäßige periodische Prüfungen und eine kontinuierliche Überwachung kritischer Leistungsparameter. Die Biokraftstoff-Testkits liefern Betreibern präzise, umsetzbare Erkenntnisse, die über herkömmliche Methoden der Kraftstoffbewertung hinausgehen.
„Es geht nicht nur um die Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern auch darum, die komplexen chemischen Wechselwirkungen in Motorsystemen zu verstehen, die bei der Einführung höherer Biokraftstoffanteile auftreten.“